Nur einen Tag in Oslo? Das sind die Highlights

Norwegens Hauptstadt ist wunderschön und immer einen Besuch wert. Wenn du mit dem Kreuzfahrtschiff unterwegs bist oder wie wir mit dem Wohnmobil, hast du vielleicht nur einen Tag in Oslo. Das ist gut um einen Überblick zu bekommen aber relativ wenig im Vergleich zudem was es alles zu erleben gibt. Du könntest dich hier locker eine Woche lang beschäftigen. Am besten machst du dir vorher einen Plan, was du alles sehen möchtest.

Damit du eine ungefähre Vorstellung davon bekommst, was an einem Tag zu schaffen ist, findest du hier unseren Tag in Oslo.

Übrigens musst du auf deiner Kreuzfahrt für Oslo keinen teuren Landausflug buchen. Die meisten Kreuzfahrtschiffe halten direkt vor der Akershus Festning. Von hier erreichst du die beliebtesten Sehenswürdigkeiten zu Fuß oder mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wir waren mit dem Wohnmobil unterwegs und haben etwas außerhalb auf dem Ikea Parkplatz übernachtet (Mehr dazu findest du hier). Mit dem Shuttle Bus sind wir morgens in die Innenstadt gefahren. Dort angekommen war die Oper unser erstes Ziel.

Die Osloer Oper und ihre Pinguine

Auch wenn du nur ein Tag in Oslo hast, solltest du dir die Oper zumindest von außen anschauen. Sie ist fast gleichzusetzen mit dem berühmten Sydney Opera House.
Das Gebäude ist inspiriert von der norwegischen Natur und soll einem im Fjord treibendenden Eisberg nachempfunden sein. Wie bei einem Eisberg ein Großteil unter der Wasseroberfläche liegt, erstreckt sich auch das Gebäude ganze 16 Meter unter Wasser. Man munkelt das die Besucher, die auf das Dach hochlaufen die Pinguine darstellen sollen. Eröffnet wurde die Oper im April 2008 nach 5 Jahren Bauzeit.

Wie schon erwähnt kannst du quasi auf dem Dach laufen, nur solltest du bei Nässe aufpassen, da der Stein sehr rutschig wird. Von oben hast du eine schöne Aussicht auf den Fjord und die umliegenden Gebäude.
Das Besteigen der Oper ist kostenlos, nur wenn du dir das innere anschauen möchtest musst du eine Tour buchen. Diese finden mehrmals täglich in verschiedenen Sprachen statt und sollen sehr interessant sein.

Tipp: Besonders anmutig ist die Oper im Sonnenuntergang, dieses Farbenspiel solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen.

Die Oper im Blick laufen wir auf der gegenüberliegenden Seite entlang des Fjords in Richtung Festung. Unterwegs entdecken wir Saunen am Fjordufer.

Das Salt – Nur einen Tag in Oslo reicht nicht

Das Salt ist eine eigene kleine Welt und befindet sich auf dem Anleger Langkaia. Eigentlich bist du hier schon mindestens einen halben Tag lang beschäftigt. Spätestens hier wurde uns bewusst das ein Tag nicht genug ist. Es gibt ein Café, Street Food Stände und vieles mehr. Dazu wirst du täglich mit Kunst, Comedy oder Konzerten unterhalten. Zudem befindet sich hier Norwegens größte Sauna. Ganze 120 Leute können sich hier mit Blick auf den Fjord und die Oper entspannen. Von Zeit zu Zeit finden hier sogar Konzerte oder Kinovorstellungen statt, manchmal legt sogar ein DJ IN DER SAUNA auf.
In Norwegen gehst du anders als in Deutschland nicht nackt in die Sauna. Du behält die Badekleidung an. Handtücher kannst du dir leihen.
Die drei großen Saunafässer, die wir zuerst entdeckt haben, gehören auch dazu. In einem 7000 Liter Sherry Fass kannst du dich entspannt zurücklehnen und vor dich hin schwitzen. Zur Abkühlung kannst du danach in ein halbes Sherry Fass gefüllt mit Eiswürfeln oder in den kalten Oslofjord springen.
Leider haben die Saunen im Salt nur am Wochenende geöffnet. Das Café dagegen die ganze Woche über. Hier finden täglich wechselnde Veranstaltungen statt.

Kurz vor dem Salt treibt manchmal eine Sauna im Oslo Fjord. Diese schwimmende Sauna befindet sich auf einem Floß, das mit mindestens drei Personen besetzt ein Stückchen raus in den Fjord fährt. Passend dazu heißt die Sauna Kok, was kochen auf Deutsch bedeutet.
Wenn es dir zu heiß wird springst du einfach in den Oslo Fjord.

Tipp: Das Kok Saunafloß findest du seit Frühling 2022 auch am Anleger Aker Brygge.

Oslos Festung – Akershus Festning

Straßenbahn 12 – Haltestelle Christiania torv

Ein leicht ansteigender Weg und ein paar Stufen führen zur Akershus Festning. Oslos Festung liegt strategisch gut hoch oben auf einem Felsen im Osten des Fjords. Sie diente dem Schutze der Stadt und auch als berühmt berüchtigtes Gefängnis. Heute kannst du die Anlagen besichtigen. Das Außengelände ist kostenlos und auf jeden Fall einen Besuch wert. Für das Verteidigungs- und Widerstandsmuseum musst du Eintritt zahlen. Im Sommer finden hier täglich Führungen statt. Der Aufstieg zur Festung lohnt sich. Von hier oben hast du einen schönen Ausblick auf den Hafen oder die hier liegenden Kreuzfahrtschiffe.

Tipp: Den besten Ausblick auf die Festung selbst hast du vom gegenüber liegendem Ufer.

Durch einen Park schlendern wir in Richtung Hafen. Schon von weitem sieht man das riesige rote Rathaus.

Oslos Rathaus

Straßenbahn 12 – Haltestelle Radhusplassen

Eröffnet wurde das Rathaus im Jahr 1950. Es wirkt unserer Meinung nach schon ein bisschen globig und unmodern im sonst so hippen Oslo. Auf jeden Fall sticht es hervor.
Jedes Jahr im Dezember wird hier der Friedensnobelpreis verliehen, während die anderen Nobelpreise in Stockholm verliehen werden. Den Verleihungsraum im inneren kannst du dir anschauen. Der Eintritt dafür ist kostenlos.

Das Rathaus liegt direkt am Hafen, wo wir als nächstes hinwollen.

Die Glocke, die aus der Reihe tanzt

Was dir auf jeden Fall auffallen wird ist die Glocke, die am Friedensplatz direkt an der Wasserkante zwischen zwei Pfosten gespannt hängt. Dazu gibt es eine kleine Geschichte:
Während einer Wartung zur 1000 Jahrfeier hat man festgestellt das eine der 49 Glocken nicht stimmig mit den anderen war. Man hat sie abgenommen und auf den Boden gestellt.
Die Künstlerin Anne Katrine Dolven hat die Glocke an der Stelle des Hafens wieder aufhängen lassen, an der am 07. Juni 1945 der aus dem Exil kommende König Haakon an Land ging. Dabei war Dolven die einzige Frau, die an der künstlicheren Gestaltung der Umgebung mitgewirkt hat.
Die Glocke symbolisiert dabei ein ausgestoßener der neu in die Gesellschaft integriert wird.
„The Untuned Bell“, die „Ungestimmte Glocke“, kannst du über ein Fußpedal mit der Aufschrift „Cry Baby“ zum Läuten bringen.

Aker Brygge und Hafen Oslo

Umso näher du an das Hafenviertel kommst umso moderner wird die Umgebung. Hier findest du allerlei ausgefallene Wohn- und Geschäftshäuser. Aker Brygge ist ein sehr belebtes Viertel mit Möglichkeiten zum Bummeln, sowie vielen Restaurants und Cafés.

Das königliche Schloss

Pünktlich zur Wachablöse um 13.30 Uhr kommen wir am Schloss an. Glück gehabt.
Das Schloss und das Parlament stehen sich quasi gegenüber. Dazwischen befindet sich ein langer Park und schöner Park. Ist der König da, siehst du schon von weitem die gehisste norwegische Flagge. Aktuell regiert König Harald V. mit seiner Frau Königin Sonja. Wahrscheinlich sind uns aus den Medien eher der Thronfolger Haakon mit seiner Frau Mette-Marit bekannt.
Von Ende Juni bis Mitte August kannst du das Schloss besuchen. Die Führungen dauern etwa 60 Minuten und finden alle zwei Stunden von 12 bis 16 Uhr statt. Eintrittskarten bekommst du in den Postämtern.

Das Parlament ist auch ganz schön beeindruckend. Es wurde 1886 bebaut und kann von Gruppen besichtigt werden.

Sightseeing macht ganz schon hungrig. Ein „normales“ Restaurant wollten wir nicht besuchen. Dafür hat Oslo zu viele Street Food Hallen und Märkte.

Einen Tag in Oslo – Food Market

Wir haben uns für „Oslo Street Food“ entschieden. Schon außen war ganz schön was los. Überwiegend Einheimische haben sich wegen dem guten Wetter draußen auf der Terrasse versammelt. Das Innere des Gebäudes ist komplett gegenteilig zum äußeren. Du schlenderst an einzelnen Ständen, die eher kleine Häuschen sind und suchst dir das beste von allem aus. Zum Bestellen kannst du dich entweder anstellen, oder du bestellst bequem mit der App des Food Courts. Hier kannst du auch die Speisekarte aller Läden einsehen. Wir haben uns ein bisschen durchprobiert aber viel typisch Norwegisches haben wir nicht gefunden.

Auf dem Rückweg zur Bushaltestelle sind wir am Oslo Dom vorbeigekommen. Leider haben wir es nicht mehr geschafft ihn von innen zu besichtigen, aber die Deckengemälde sollen sehr schön sein.

Den Holmenkollen haben wir am nächsten Tag auf der Weiterfahrt Richtung Norden besucht.

Der Holmenkollen und die älteste Skisprungschanze

Der Holmenkollen ist ein 371 Meter hoher Berg am Osloer Stadtrand. Auf ihm befindet sich das Wintersportzentrum Holmenkollen. Am meisten besucht ist wohl der Holmenkollbakken die ältestes Skisprungschanze der Welt.
Du kannst die Sprunganlage komplett hochsteigen. Den schönsten Blick auf Oslo hast du von der Aussichtsplattform. Mit einer Zip Line kannst du sogar wieder runter entlang der Schanze Bergab sausen.

Direkt neben Skisprungschanze findest du das Skimuseum am Holmenkollen. Es ist das älteste Skimuseum der Welt. Witzig ist der Ski-Simulator für etwa 10 Euro. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Biathlonstadion. Hier kannst du mit ein bisschen Glück den Biathleten beim Training zusehen.
Mit der Bahn fährst du etwa 30 Minuten aus der Stadt. Danach musst du noch etwa 15-20 Minuten berghoch laufen. Mit dem Auto ist die Anreise etwas einfacher. Die Parkplätze befinden sich direkt an der Skisprungschanze.

Es gibt noch so viel mehr in Oslo zu sehen. Deshalb haben wir noch einige Sehenswürdigkeiten gesammelt, die wir leider nicht mehr geschafft haben.

Länger als einen Tag in Oslo?

Museen

  • Munch-Museum – Kunstmuseum mit Werken von Edvard Munch
  • Nobel Museum – An manchen Tagen ist der Eintritt frei
  • Vikingskipshuset – Museum über Wikingerschiffe
  • Kon-Tiki Museum – Expeditions-Flöße von Thor Heyerdahl, es gibt eine Dokumentation die 2 Oscars bekommen hat.
  • Norsk Folkemuseum – 155 traditionelle norwegische Gebäude

Die meisten der genannten Museen befinden sich auf der Halbinsel Bygdoy.

Holzhäuser in der Damstredet/Telthusbakken

In den Vorstellungen vieler Leute besteht Oslo aus den typischen kleinen Holzhäuschen. Leider ist das nicht der Fall. Tatsächlich gibt es noch ein oder zwei Straßen mit einheitlicher Holzbebauung. Die Häuser hier sind bewohnt und aus dem 18. Und 19. Jahrhundert.

Grünerlokka

Im Osten der Stadt befindet sich der Stadtteil Grünerlokka. Ein Hippster Viertel mit zahlreichen Restaurants, Cafés, Parks, Design- und Secondhandläden.

Vigelandpark

Der Vigelandpark ist ein Skulpturenpark im Frognerpark. Hier findest du mehr als 200 Skulpturen vom norwegischen Bildhauer Gustav Vigeland.

Einen Tag in Oslo was solltest du wissen?

Shopping

Die Karl Johans Gate ist Oslos zentrale Einkaufsstraße. Hier befinden sich viele große Einkaufsketten. Bist du eher auf der Suche nach Souvenirs wirst du in der Nähe des Rathauses fündig. Hier befindet sich auch das Hard Rock Café.

Wenn du über 300 NOK shoppst, solltest du dir einen Taxfree Beleg geben lassen. Mit diesem kannst du die Steuer am Flughafen (Schalter vor der Ausreise) oder auf dem Schiff zurückzahlen lassen. Das gilt leider nicht für Lebensmittel.

Öffentliche Verkehrsmittel

In Oslo kommst du prima zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln voran. Um Tickets zu kaufen brauchst du die Ruter Billett App. Installiere sie am besten schon vorab auf dem Handy. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und die City liegen in Zone 1. Normalerweise brauchst du keine andere Zone, außer du willst zum Flughafen oder von dort in die Stadt fahren. Die Tickets gelten für T-Bahnen (was den hiesigen U-Bahnen entspricht), Trikken (Straßenbahnen) und Busse, Fähren nur teilweise.

Tipp: Vom Flughafen gibt es einen Expresszug ins Zentrum (etwa 170 Kronen), Regionalzüge kosten etwa die Hälfte (90 Kronen) und brauchen nur 10 Minuten länger.

Bezahlen in Oslo

Wir haben auf unserer Reise fast kein Bargeld gebraucht. In Norwegen wird wirklich so gut wie alles mit Kreditkarte gezahlt. An vielen Orten kann man mittlerweile auch gar nicht mehr bar zahlen bzw. ist die Barzahlung dann teurer als wenn du mit Kreditkarte zahlst.

Das einzige norwegische Bargeld, das wir zu Gesicht bekamen waren die 10 Kronen Münzen. Selbst die haben wir uns auf den Campingplätzen mit unserer Kreditkarte „gekauft“. Diese Münzen brauchst du übrigens für die Waschmaschine und den Trockner.

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