Unser Kurzurlaub in Garmisch mit Kind

Im Juni 2020 haben wir, mit zwei Kleinkindern, 5 Tage in der Region rund um Garmisch-Partenkirchen verbracht. Dabei haben wir einige Tipps für deinen Aufenthalt gesammelt.

Tag 1: Auf nach Garmisch

Um vier Uhr klingelte der Wecker. Ich brauche normalerweise nur Sekunden, um zu realisieren, das es so weit ist – wir fahren in Urlaub. Das Auto ist bereits gepackt. Schnell habe ich den Kaffee in die beiden Thermobecher gefüllt, während der Papa unsere Friedi schonmal im Auto verstaut. Unsere Idee war sie im Schlafanzug (natürlich mit frischer Pampers) ins Auto zu setzten, damit sie schnell wieder einschläft. Eine halbe Stunde später haben wir auch unsere Freundin und ihre Tochter eingesammelt. Jetzt kann die Fahrt losgehen.

Die Strecke runter nach Garmisch lässt sich super fahren. Nach etwa fünf Stunden erreichen wir am späten Vormittag die Naturkäserei am Tegernsee. Hier essen wir zu Mittag – natürlich Käsespätzle. Seit unserem ersten Besuch in der Region ist die Naturkäserei ein Pflichtprogrammpunkt! Hier kann man nicht nur lecker essen, sondern hat auch eine riesige Auswahl an Käsespezialitäten zum Mitnehmen. Besonders empfehlen können wir die Käsespätzle, die Käsesuppe und das Käsebrett.

Unten am Tegernsee gab es dann noch ein Eis als Nachtisch. Die beiden Kids spielen und laufen noch ein bisschen auf der Wiese. Das war auch dringend nötig, schließlich wollen wir die beiden heute Abend ausgepowert ins Bett legen.

Am Nachmittag kommen wir in Garmisch-Partenkirchen an. Wir informieren uns zuerst an der Wankbahn über verschiedene Wandermöglichkeiten und beziehen dann unsere Ferienwohnung direkt in Garmisch.

Abends fallen wir mit vollem Bauch müde ins Bett.

Tag 2: Wanderung am Eibsee

Der Eibsee ist für uns der schönste Platz rund um Garmisch. Wir lieben die wunderschönen Farben des Sees und die leichte Wanderung rundherum. Die lässt sich auch perfekt mit Kinderwagen gehen.

Ein kleiner Tipp: Starte die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn, so hast du das Bergpanorama länger im Blick.

Um 9 Uhr fahren wir also bei schönstem Wetter rüber zum See und starten mit der 7,2 km langen Wanderung. Mit dabei drei Erwachsene, zwei Kinder, zwei Buggys, Getränke, Snacks und die Kamera. Auch wenn das nicht unser erster Besuch ist, müssen wir mehrmals anhalten, um Fotos zu schießen oder die Landschaft zu bewundern.

Im Biergarten trinken wir am Ende der Wanderung ein kühles Bier und setzten uns danach an den Kiesstrand des Sees. Für die Verpflegung haben wir vorher bereits gesorgt, frisches Baguette mit Wurst und Käse. Während die Kinder am Wasser spielen, sitzen wir auf der Decke und schauen ihnen dabei zu. Der „Strandabschnitt“ ist recht klein, sodass man die Kinder gut im Blick hat. Es ist sogar so warm, dass die Kinder sich in den kalten Eibsee hinein trauen.

Gegen 15 Uhr packen wir alles zusammen und gehen los in Richtung Auto. Dort merken wir was für ein Glück wir hatten, dass wir so früh an waren. Der Parkplatz ist voll und vor dem Einlass wartet bereits eine lange Schlange von Autos.

Sei am besten bereits am Vormittag hier, der Eibsee ist ein beliebtes Ausflugsziel und besonders an warmen und sonnigen Tagen sehr überfüllt.

Abends essen wir im Braustüberl in Garmisch. Das Essen ist typisch bayrisch und sehr lecker. Vermutlich werden sich die Kinder den ganzen Urlaub nur von Spätzle ernähren, aber was solls!

Tag 3: Ein Besuch auf dem Wank

Früh aufstehen ist angesagt. Pünktlich um 8.45 Uhr stehen wir in der Ticketschlange der Wankbahn. Der Wank ist sozusagen Garmischs Hausberg. Mit den Buggys im Gepäck quetscht sich jeweils eine Familie in die kleinen Gondeln.

Für Friedi ist die Fahrt nach oben ein Erlebnis. Am Anfang beim Losfahren erschrickt sie ein wenig vor den lauten Geräuschen. Unterwegs schaut sie dann die ganze Zeit aus dem Fenster und erzählt uns was sie alles sieht und dass alles so klein aussieht.

Oben angekommen gehen wir den kurzen Fußweg den Berg hoch bis zum Wankhaus. Am Paragliding Startplatz müssen wir noch kurz stoppen. Die Aussicht von hier ist atemberaubend.

Aber Vorsicht, vor allem mit kleinen Kindern! Am Startplatz geht es steil bergab, man sollte die Kinder also nie allein loslaufen lassen.

Am Wankhaus angekommen frühstücken wir bei Sonnenschein auf der Terrasse Weißwurst und Brezn. Den Kindern schmeckts, den Erwachsenen natürlich auch.

Frisch gestärkt starten wir mit unserer kleinen Wanderung rund um das Bergplateau. Mit kleinen Kindern solltest du etwa 1.5 h für die 3 km einplanen. Wir starten am Wankhaus und laufen einfach immer dem Weg entlang, die beschilderten Wegschleifen nehmen auch noch mit. Da diese Wanderung flach verläuft, können die beiden 2-Jährigen auch ein paar Abschnitte mitlaufen. Am Ende der Wanderung kommen wir wieder zur Sonnenalm. Hier findest du einen tollen Spielplatz, auf dem die Kinder spielen können.

Nach der Wanderung genießen wir das Bergpanorama in den Schaukel-Liegen nahe der Bergstation. Zum Essen kehren wir anschließend in die Sonnenalm ein. Auch hier sind alle wieder sehr freundlich und niemand stört sich an den spielenden Kindern.

Pünktlich zum Einzug der Schlechtwetterfront, nehmen wir am Nachmittag die Gondel zurück ins Tal.

Zurück in unsere Unterkunft wollen wir noch nicht, deshalb fahren wir dem guten Wetter entgegen zum Walchensee. Der Walchensee ist einer der größten Alpenseen Deutschlands. Er hat eine wunderschöne türkis grüne Färbung und am östlichsten Zipfel findest du sogar einen Sandstrand. Leider ist es nicht warm genug, also fahren wir nur mit einigen Stopps ein Stückchen um den See herum und kehren danach im Café Seehof Walchensee ein. Hier befindet sich neben der Terrasse eine kleine Wiese, auf der die Kinder spielen können. Trotz dem wilden Spiel fühlen wir uns sehr willkommen. Die beiden Mäuse werden sogar noch für das Instagram Profil fotografiert.

Da es mittlerweile schon recht spät ist und die Bäuche voll sind, ist direkt Bettzeit für die kleinen angesagt. Die Erwachsenen entspannen noch ein bisschen bei einem Glas Wein.

Tag 4: Schloss Neuschwanstein

Das Schloss Neuschwanstein von nahem zu sehen, steht schon länger auf unserer Liste. Obwohl wir schon mehrmals dran vorbeigefahren sind und auch schon auf dem Parkplatz standen, haben wir es noch nie näher ran geschafft.

Wir fahren in Richtung Füssen. Unser erster Stopp ist ein kleiner Laden in den gemütlichen Gässchen der Stadt. Wir decken uns hier mit Schneeballen ein und fahren weiter. Schneeballen sind handgroße Kugeln aus Mürbeteig. Früher wurden sie einfach aus den Resten des Keksteigs gerollt. Diese Kugeln werden nach Belieben mit Puderzucker bestreut oder in Schokolade getaucht. In dem Laden, den wir besucht haben „Diller Schneeballenträume“ gibt es sie in allen möglichen Variationen auch in Geschenkverpackungen als Souvenir zum Mitnehmen.

In Neuschwanstein angekommen, sehen wir erstaunt, wie leer der Parkplatz ist. Durch die Coronapandemie sind Führungen im Schloss nicht erlaubt. Wir wollen das Schloss sowieso nur von außen sehen und dazu ist die Marienbrücke der optimale Platz.

Mit dem Bus fahren wir nach oben bis zur letzten Haltestelle. Von hier aus sind es nur noch ein paar 100 Meter bis zur Marienbrücke mit einer wundervollen Aussicht auf das Märchenschloss. Leider regnet es in strömen. Aber das macht uns nichts, spätestens als das riesige weiße Schloss in unser Blickfeld gerät, ist der Regen vergessen. Den Kindern macht das sowieso nichts aus, wir haben sie vorher schon in ihre Matschklamotten gesteckt.

Wegen des Regens bleiben wir nicht so lange und fahren recht bald mit dem Bus runter zum Parkplatz.

Trotz des schlechten Wetters machen wir am Nachmittag einen Ausflug nach Klein-Kanada. Wie du sicher weißt gibt es mit Kindern kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.

Wenn du dich jetzt fragst, was Kanada mit Garmisch zu tun hat und wo dieser plötzliche Sprung herkommt, können wir dir das leicht beantworten. Zwischen Wallgau und Vorderriß entlang der Isar führt eine Mautstraße durch ein unbeschreiblich schönes Tal. Diese Region nennt man Klein-Kanada. Stell dir vor wie die türkisblaue Isar durch das helle Stein-Flussbett fließt, umrundet von Tannenwäldern – kommt dir da nicht auch direkt Kanada in den Sinn? Wir waren schon beim ersten Besuch verliebt in den Anblick. Und wann hast du schon mal die Gelegenheit für 4 Euro nach Kanada zu reisen? Das ist der Preis für die Mautstraße, der sich aber definitiv lohnt. Auf der Strecke hast du jede Menge Möglichkeiten zum Anhalten und um kleine Spaziergänge zu unternehmen. Du kannst gut und gerne einen halben Tag oder länger hier verbringen.

Nass und müde machen wir uns auf den Weg zurück in unsere Unterkunft. Wir ruhen uns ein bisschen aus und machen uns dann zum Essen fertig. Heute haben wir spontan einen Tisch in der Schranne reserviert. Ein leckeres Restaurant in Garmisch mit bayrischer Küche. Besonders gut geschmeckt hat uns der riesige Kaiserschmarren, den wir uns zum Nachtisch teilten.

Tag 5: Die Abreise

Die Koffer sind gepackt, das Auto beladen und ein kleines Frühstück kaufen wir noch beim Bäcker ein. So ein Kurztrip ist, wie der Name schon sagt, leider immer kurz. Wir haben aber das Beste aus der Zeit gemacht und viel zusammen erlebt. Alle waren zufrieden mit der kleinen Auszeit.

Fazit unserer Reise nach Garmisch-Partenkirchen mit Kindern

Die Region um Garmisch-Partenkirchen ist in jedem Fall eine Reise wert, vor allem mit Kindern. Auch bei schlechtem Wetter lässt sich hier viel unternehmen. Wir waren 5 Tage unterwegs aber könnten locker eine Woche füllen. Falls du weniger Zeit hast, lohnt sich auch ein Wochenendtrip oder wie wäre es mit einem Zwischenstopp auf dem Weg nach Österreich? Wie du siehst sind wir ganz begeistert von der Region und hoffen, dass du es nach deiner Reise auch bist. Um dir das Reisen mit Kindern zu erleichtern, findest du hier ein paar nützliche Tipps für den perfekten Urlaub mit Kind.

Hast du noch ein paar Ideen was wir rund um Garmisch nicht verpassen dürfen? Vielleicht sogar Empfehlungen für eine tolle Unterkunft oder einen schönen Campingplatz? Schreib uns gerne deine Tipps in die Kommentare.

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