Ljubljana Foodtour oder Liebe geht durch den Magen
Wenn du unsere anderen Artikel gelesen hast, ist dir sicher schon aufgefallen wie verliebt wir in die Stadt Ljubljana sind. Wahrscheinlich liegt das auch ein bisschen daran, dass Liebe durch den Magen geht, was wir auf unserer Ljubljana Foodtour hautnah erfahren durften.
Für unseren Aufenthalt haben wir bereits von Deutschland aus eine Stadtführung der besonderen Art gebucht, eine Foodtour. Diese Tour war die optimale Mischung aus Sightseeing, Kulinarik und Informationen über Land und Leute. Uns wurden 6 Locations, 9 traditionelle Gerichte und 4 Weinsorten versprochen und wir haben so viel mehr mitgenommen.
Wir starten unsere Ljubljana Foodtour um 18 Uhr an der Tourist Information direkt an den Dreibrücken. Unser Guide wartet, bis alle da sind und dann spazieren wir los. Da wir im August dort sind, und damit natürlich mitten in der Hauptsaison, ist unsere Gruppe sehr groß. Was uns aber gar nichts ausmacht.
Relativ schnell wird uns klar, dass wir hier nicht nur Infos über slowenisches Essen erhalten, sondern eine richtige Stadtführung inklusive ist. Unser Guide ist sehr bemüht alle mitzureißen und schafft das auch sehr schnell. Er erzählt uns viel über die Stadt, das ganze Land, Kultur, Kunst, Geschichte und Politik. Es ist spannend ihm zuzuhören.
Folgende Locations und Gericht dürfen wir auf unserer Ljubljana Foodtour kennenlernen:
1. Restavracija Güjžina
Unser erster Halt auf unserer Foodtour durch Ljubljana und wir können uns noch gar nicht richtig vorstellen, wie es ablaufen wird. Wir bekommen eine leckere Prežganka, das ist eine Suppe auf Basis einer Mehlschwitze. Hergestellt wird die slowenische Nationalsuppe aus Mehl, Kümmel und geschlagenen Eiern. Die Prežganka wird traditionell vor allem in der Region Oberkrain gegessen. Dazu gibt es ein regionales Kürbiskernöl und selbstgebackenes Brot. Damit wir nicht auf dem Trockenen sitzen, bekommen wir einen dazu passenden Weißwein. Sehr lecker!
2. Okrepčevalnica Ribca
Nach einem kurzen Fußweg und einer Menge Informationen unter anderem über die Dreibrücken, kommen wir zur zweiten Station – dem Okrepčevalnica Ribca. Mit einem wunderbaren Ausblick auf den Fluss fühlen wir uns gleich wie in Italien und essen von einer Platte in der Mitte des Tisches Tintenfisch und Sardinen. Dabei können wir auf die Ljubljanica schauen, wo in dem Moment tatsächlich eines der Boote besetzt mit einem Musikverein vorbeifährt. Auch hier bekommen wir wieder einen tollen Weißwein dazu. Meeresfrüchte bekommst du in Slowenien besonders oft nahe den italienischen Grenzgebieten. Die Küche ist besonders dort durch die italienischen Einflüsse geprägt.
3. Restaurant Klobasarna
Vorbei an der Kathedrale mit ihren altehrwürdigen Bronzetoren, kommen wir zum Restaurant Klobasarna. Hier probieren wir das Nationalgericht der Slowenen, die Krainer Wurst mit Brot und Senf. Die Krainer Wurst hat in Slowenien eine lange Tradition, original kommt sie aus dem slowenischen Kranjska. Dazu gibt es einen (mehrmals betont) sehr trockenen Rosé. Er passt sehr gut zur Wurst, aber einzeln ist er uns doch etwas zu trocken.
4. Pod Lipo
Langsam wird es dunkel und wir nähern uns der nächsten Station dem Pod Lipo. Das ist eine traditionelle slowenische Pension die in der Nähe des Universitätsviertels liegt. Wir bekommen eine Art Gulasch (Bograč) und dazu gefüllte Nudelteigtaschen (Idrijski žlikrofi). Letzteres sind eine bekannte Spezialität, die als warme Vorspeise, Beilage oder als eigenständiges Gericht serviert werden kann.
Danach bekommen wir noch ganz unerwartet Štruklji, ein gerollter Knödel, der vor allem in der Alpenregion beliebt ist. Ein Štruklji kann süß oder herzhaft sein, wir haben die süße Variante mit Zucker und warmer süßer Butter. Zum Trinken gibt es dieses Mal ein leckeres Glas regionalen Apfelsaft. Hier sitzen wir ein wenig länger und unterhalten uns über die slowenische Geschichte.
5. Grand Hotel Union
Im schönen Grand Hotel Union trinken wir ein Glas Rotwein und essen dazu ein Prosciutto-Baguette. Wir fragen unseren Guide allerlei über die slowenischen Weinanbaugebiete und haben eine interessante Unterhaltung mit Amerikanern die aus der Nähe von San Francisco stammen.
6. Der „Wolkenkratzer“ Nebotičnik
Und zuletzt das Highlight, der „Wolkenkratzer“ Nebotičnik. Diese Aussicht hätten wir allein nie gefunden. Von der Terrasse im 12. Stock überblicken wir Ljubljana und die Burg. Wir sitzen draußen und bekommen ein Stück Prekmurska gibanica. Ein slowenischer Schichtkuchen bestehend aus neun Schichten mit Mohn, Rosinen, Erdnüssen und gedünsteten Äpfeln. Strudelteig hält den doch sehr mastigen Kuchen zusammen. Dieses Gebäck ist ein traditionelles slowenisches Dessert, das eher zu festlichen Anlässen serviert wird. Es kommt aus der Region entlang des Flusses Mura. Mir persönlich hat er noch besser geschmeckt als die Bleder Cremeschnitte.
Gegen 22 Uhr ist die Foodtour beendet und wir bleiben noch etwas auf der Dachterrasse, um den Abend bei einem Cocktail ausklingen zu lassen. Es war eine tolle Tour, die unsere Zunge und unser Gehirn mit so vielen neuen Eindrücken versorgt hat, die wir bestimmt nicht so schnell vergessen werden.
Das Fazit unserer Ljubljana Foodtour
Die Tour dauerte von 18 Uhr bis etwa 22 Uhr. Die Wege waren einfach zu gehen und nicht besonders belastend. Es wurden sechs Locations besucht und dort insgesamt neun slowenische Spezialitäten genossen. Dazu gab es oft die passenden Getränke. Die Gerichte kamen aus dem ganzen Land und man merkte bei einigen ganz stark den Einfluss der jeweiligen Nachbarländer. Es war von herzhaft bis süß für jeden was dabei.
Wir haben noch mal mehr über Land und Leute erfahren und hätten viele Locations ohne die Tour gar nicht gefunden. Sie hat unsere Erwartungen definitiv übertroffen und war ihr Geld wert. Hier haben wir die Foodtour durch Ljubljana gebucht.
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