Erlebe eine unterirdische Kajak Tour in Slowenien
Im Internet haben wir ein Bild von einer unterirdischen Kajak Tour in Slowenien gesehen. Das erste was wir gedacht haben: KRASS, das wollen wir machen. Die Recherche war gar nicht so leicht, doch schlussendlich haben wir einen Anbieter gefunden. Welcher das war und wie unsere unterirdische Kajaktour in Slowenien ablief, verraten wir euch gerne in diesem Artikel.
Die Stadt Mežica liegt im Norden Sloweniens nahe einer Blei- und Zinkmine. Nachdem diese 1994 geschlossen wurde, hörte man auf das Grundwasser im Bergwerk abzupumpen. Die unteren Etagen wurden geflutet. Heute kannst du hier 700 Meter unter der Erdoberfläche durch die dunkle Bergwelt paddeln und dir wunderschöne unterirdische Seen ansehen.
So lief unsere unterirdische Kajaktour in Slowenien ab
Wir kamen ein bisschen zu früh am Bergbau Museum an. Wir meldeten uns an und wurden gebeten noch zu warten. Draußen konnte man sich gut beschäftigen, ein so wie wir dachten, alter Bergmannszug der früher für den Transport der Arbeiter benutzt wurde stand dort. Wir nutzen ihn gleich, um ein paar Bilder zu schießen. Es war ganz schön eng im Zug, dazu gab es keine Fenster. Wozu auch, im Bergwerk war es eh dunkel. Die Oberleitungen des Zugs führten direkt ins Bergwerk.
Nach einiger Zeit kam ein Sprinter mit riesigem Fahrradanhänger angefahren. Leider übersah eben dieser die Oberleitungen und riss ein Teil von ihr ab. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, wir würden mit diesem Zug ins Bergwerk gebracht werden. Eine leichte Panik stieg in uns auf. Würde die Tour überhaupt stattfinden? Sollten wir von selbst canceln?
Ziemlich schnell wurden die Oberleitungen zusammengeflickt und uns wurde mitgeteilt, dass wir wohl die einzigen auf dieser Tour bleiben würden. Umso besser. Wann bekommt man schon mal eine private unterirdische Kajak Tour? Wir bekamen also eine kurze Einweisung, wie die Tour ablaufen sollte. Jeder wurde mit einer Kopflampe ausgestattet und dann quetschten wir uns in den Zug. Zugegeben, wir hatten etwas Angst.
Dann ging unsere unterirdische Kajak Tour los
Der Zug setzte sich in Bewegung, unser Guide schaltete die Kopflampe aus, ein Teil von uns ließ sie an (so ganz im Dunkeln war vor allem mir nicht geheuer). Die Fahrt war sehr holprig und gefühlt hatte der Zug auch ein Wahnsinns Tempo drauf. Trotzdem kamen uns die 3,5 Kilometer ewig vor.
Irgendwann blieb der Zug stehen und wir machten uns zu Fuß auf den Weg. Wir stiegen einige Metallleitern runter und kamen nach einiger Zeit in der Umkleidekabine an. Hier fanden wir noch ein paar Relikte der Bergbauarbeiter. Uns wurden gefütterte Anglerhosen und Schwimmwesten gegeben, die wir uns anziehen sollten. Achte darauf das die Hose wirklich passt, du hast noch einiges vor dir!
Fertig angezogen ging es auch schon weiter. Wir stiegen noch tiefer ins Bergwerk hinab. Alles zu Fuß und im Schein der Kopflampe. Teilweise über alte schmale Metallleitern, teilweise über Wege. Unser Guide zeigte uns auch die Mountainbike Strecke, die unseren Weg an einer Stelle kreuzte. Wir waren uns schnell einig, dass keiner von uns sie sich zugetraut hätte.
Irgendwann kamen wir dann zum Wasserspiegel. Wir standen auch gleich bis zur Hüfte im Wasser, neben uns warteten bereits die Kajaks auf uns. Immer zwei Personen besetzten ein Kajak, unser Guide hatte eins für sich. Mir drei Kajaks waren wir unterwegs.
Am Anfang fuhren wir erstmal gemeinsam durch die unterirdischen Gänge, teilweise mussten wir uns so flach wie möglich nach vorne oder hinten beugen, weil die Gänge so niedrig waren. Unser Guide erklärte uns einiges über die Geschichte des Bergbaus, über das Bergwerk und die Eigenheiten. Wir fuhren zu einem großen Saal und er leuchtete mit einer Lampe ins Wasser. Ein wunderschönes Türkis strahlte uns entgegen.
Nun durfte sich jedes Kajak eigenständig durch das dunkle Labyrinth bewegen. Wir wurden aber noch einmal ermahnt nie beide Lampen auszuschalten. Sodass man immer noch eine hat, für den Fall das die ausgeschaltete nicht mehr angeht. Es war ein wahnsinnig tolles Gefühl durch die Gänge zu irren. Manchmal trafen wir uns an einer Kreuzung wieder jedoch den größten Teil der Zeit waren wir alleine in der Stille. Irgendwann kamen wir dann wieder zurück zum großen Saal. Das letzte Stück der Tour paddelten wir im Konvoi. Unser Guide führte uns durch einen schmalen Gang, gerade breit genug für unsere Kajaks. Die Decke war selbst liegend nur ein paar Zentimeter von unserer Nase entfernt. Am Ende dieses Ganges wartete zum Abschluss unserer unterirdischen Kajak Tour in Slowenien ein kleiner Wasserfall auf uns. Nach kurzer Einweisung durften wir diesen runterrutschen. Ein wirklich schöner Abschluss unserer Tour.
Wir ließen die Kajaks hinter uns und zogen die Anglerhosen und Schwimmwesten aus. Zu Fuß gingen wir weiter durchs Bergwerk zu einer Art Aufenthaltsraum oder Kantine der Bergbauarbeiter. Wo früher die Arbeiter gegessen haben, bekamen wir heute eine leckere Brotzeit. Die wirklich wirklich lecker war. Wir sprechen heute noch davon.
Da wir ja nur zu viert waren, anstatt wie geplant zu sechs. Sagte unser Guide mehrmals das wir uns noch Brote für die Heimreise schmieren sollten. Das taten wir auch mit Vergnügen. Selten hatten wir eine so leckere und so gut verdiente Brotzeit wie hier im Bergwerk.
Fazit unserer unterirdischen Kajak Tour
An der Erdoberfläche angekommen waren wir trotz des Hammer Erlebnisses sehr froh wieder aus dem Bergwerk raus zu sein. Diese Tour war eines der Highlights unseres Roadtrips durch Slowenien und etwas ganz besonderes. Definitv eine Empfehlung wert.
Falls du auch mal in Slowenien bist, hier kannst du die Tour buchen.
Info: Für Kinder würden wir die Tour auf keinen Fall empfehlen. Aber das Bergbau Museum und der angrenzende Spielplatz sind ganz nett. Falls du eh in der Gegend bist und nichts mehr auf der Agenda hast, leg hier einen kurzen Zwischenstopp ein.