Darauf solltest du beim Wohnmobil Kauf achten!

Zunächst einmal solltest du dir Gedanken darüber machen was für eine Art von mobilem Schlafplatz du möchtest. Schon mal vorab, ich kann dir leider nicht sagen welches Wohnmobil am besten zu dir passt, das ist letztendlich Geschmackssache. Am besten fertigst du dir vorab eine Liste an. Darin solltest du dir vor dem Wohnmobil Kauf auf jeden Fall die folgenden Punkte beantworten:

  1. Wie viele Personen reisen normalerweise mit
  2. Welche Art von Reisen sind geplant (Dauerstellplatz, Roadtrips, Freistehen,…)
  3. Persönliches Bedürfnis nach Platz und Komfort
  4. Soll eine Nasszelle vorhanden sein?
  5. Wird viel Stauraum benötigt (Gepäck, Zubehör, Sportartikel, Kinderspielsachen,…)
  6. Welche Führerscheinklasse ist vorhanden, wärst du bereit noch mal zur Fahrschule zu gehen?
  7. Hast du die Zeit dir selbst einen Kastenwagen oder ähnliches auszubauen?
  8. Das Budget

Schreib dir alles auf, was dir zu den Punkten einfällt. Vielleicht gibt es auch noch mehr Punkte, die dich näher an die Auswahl deines Campers führen.

Wohin mit dem Wohnmobil?

Vorab solltest du dir auch im Klaren sein, dass so ein Wohnmobil eine Menge Platz braucht. Hast du diesen Platz auf deinem Grundstück? Prima! Falls nicht, musst du einen Unterstellplatz mieten. Gerade im Winter sind überdachte Unterstellplätze besser, da dein gutes Stück vor Wind und Wetter geschützt steht. Leider sind diese Plätze oft rar und oftmals wirst du zu hören bekommen, dass du auf der Warteliste stehst. Ein Platz ohne Überdachung zu finden, wird vermutlich einfacher sein. Vielleicht reicht dir das ja auch für den Übergang. Die Preise gehen meist ab 50 Euro los.

Welche Art von Wohnmobil passt zu mir?

Wohnwagen

Streng genommen ist ein Wohnwagen kein Wohnmobil. Ein Wohnwagen fährt nicht eigenständig, er wird von einem Auto gezogen. Genau dadurch könnte er für dich interessant werden, vor allem wenn du gerne am selben Ort bleiben möchtest. Mit einem Wohnwagen kannst du flexible Tagesausflüge mit dem Auto machen. Außerdem sind sie oft kostengünstiger und strapazieren dein Budget nicht so sehr.

Kastenwagen

Der Kastenwagen ist ein ausgebauter Transporter. Es gibt ihn in verschiedenen Größen, vom Kleinbus bis zum großen Transporter. Hier gibt es einige Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben. Wenn du ein bisschen Geschick und vor allem Zeit mitbringst, kannst du auch selbst Hand anlegen und dir deinen Kastenwagen ausbauen.

Vor allem geeignet ist er für Reisen allein, als Paar oder maximal mit einem Kleinkind. Er hat meist alles was seine größeren Kollegen an Ausstattung haben, nur auf kleinerer Fläche. Das mag in sonnigen Ländern ok sein, aber bedenke bei deiner Überlegung das es auch mal Regentage geben wird, die ihr im Zweifelsfall im Camper verbringen müsst.

Überzeugend ist auf jeden Fall das hohe Maß an Flexibilität und im Notfall findet man auch in Städten schnell mal einen Parkplatz. Der Treibstoffverbrauch ist vergleichsweise gering. Preislich liegst du beim Kastenwagen nur etwas unterhalb der Teilintegrierten Wohnmobile.

Achtung! Bei kleineren Modellen ist oft keine Nasszelle mit Dusche und Toilette verbaut.

Teilintegriertes Wohnmobil

Ein Transporter mit einem hinzugefügten Wohnaufbau. Hier hast du mehr Komfort und Stauraum als in einem Kastenwagen. Dementsprechend größer und vor allem breiter ist das Gefährt. Geeignet ist das Modell für Familien von 4 bis 5 Personen. Du magst spontane Trips, bleibst nie lange an einem Ort und möchtest auch gerne mal freistehen, wenn es erlaubt ist, dann wäre das deine Lösung. Oft haben diese Art von Wohnmobilen eine Heckgarage in der man allerlei Sportgeräte wie z.B. Fahrräder unterbringen kann.

Eine Variante des Teilintegrierten Wohnmobils ist das Alkoven Mobil. Hier hast du ein fest installiertes Bett über dem Fahrerhaus. Das bedeutet mehr Platz im Wohnbereich, wodurch man die Betten nicht so häufig umbauen muss. Leider wird der Camper dadurch aber auch um einiges höher, was man am Spritverbrauch merkt.

Vollintegriertes Wohnmobil

Das Fahrerhaus ist vollständig in das Wohnabteil integriert. Wenn du eine große Familie hast, mit einer kleinen Gruppe von Freunden weg möchtest oder auf mehr Luxus stehst, dann schau dir die vollintegrierten Modelle an. Mit viel Platz und einer gehobenen Ausstattung kann man hier schon von einem Camping Luxus Urlaub sprechen. Worauf du beim Kauf jedoch achten solltest, ist die Größe und das Gewicht. Es sollte zu deiner Führerscheinklasse passen und vor allem zu deiner Art zu Reisen.

Auch das Budget solltest du nicht außer Acht lassen. Oft sind diese Modelle sehr teuer.

Warum wir uns für den Kauf eines teilintegriertes Wohnmobil entschieden haben

Ein Wohnwagen war für uns keine Option, denn wir bleiben selten lange an einem Ort, wollen flexibel sein und nicht lange auf- und abbauen und wenn erlaubt auch gerne freistehen.

Ein vollintegriertes Wohnmobil war definitiv außerhalb unseres Budgets und uns auch zu groß. Also haben wir uns nach einem Kastenwagen umgesehen. Erst online und dann auch bei verschiedenen Händlern.

Außerdem waren uns folgende Punkte beim Wohnmobil Kauf wichtig:

  • Zwei Kindersitze sollen nebeneinander passen
  • Nasszelle vorhanden
  • Genügend Platz bei schlechtem Wetter
  • Fliegengitter 😉
  • Stauraum
  • Mit Führerschein Klasse B fahrbar

Spätestens während dem ersten Beratungsgespräch beim Händler wurde uns klar, dass der Kastenwagen mit unserem Suchprofil nicht übereinstimmt. Wo er im sonnenverwöhnten Australien mit einem Kleinkind völlig ausreichend war, ist er im doch häufig regnerischen Deutschland mit bald 2 Kindern, nicht so optimal.

Wir schauten uns also die Teilintegrierten Modelle an. Auch hier gibt es große Unterschiede. Das Alkoven Modell schied für uns aus. Zwar haben wir in Neuseeland sehr gut und gerne „oben“ geschlafen, aber durch den Spritverbrauch und die Höhe entschieden wir uns dagegen. Trotzdem wollten wir den zusätzlichen Platz im Wohnraum nicht missen.

Uns fiel ein Modell mit elektrischen Hubbetten auf. Ein Doppelbett vorne über der Sitzecke und außerdem ein Doppelstockbett im hinteren Bereich. Alle 3 Betten lassen sich mit einem Klick hoch- beziehungsweise runterfahren. Genau das was wir wollten. Nachts hat jedes der Kinder sein eigenes Bett und tagsüber können sie bei Regen an einem kleinen Tisch malen, basteln oder auch auf dem Boden spielen.

Für sonnige Tage steht eine Markise zur Verfügung und damit wir Fahrräder, Buggy und so weiter unter bekommen, gibt es eine große Heckgarage. Auch die restlichen Punkte unserer Liste wurden abgedeckt. Da war es also unser neues Gefährt.

Stellte sich nur noch eine Frage:

Wohnmobilkauf, neu oder gebraucht?

Ein neues Wohnmobil kaufen

Ganz klar ein entscheidender Vorteil bei einem neuen Wohnmobil ist, dass du der erste bist, der es benutzt. Das heißt, es hat keine Abnutzungen. Niemand hat vor dir auf der Matratze gelegen oder die Toilette benutzt und du hast volle Garantie- und Gewährleistungsansprüche.

Ein neues Wohnmobil kannst du auf deine Bedürfnisse ausgelegt konfigurieren.

Leider entsteht hier schon der erste Nachteil. Wartezeiten von über 12 Monaten sind keine Seltenheit. Die Kosten sind hoch und falls du dich nach kurzer Zeit doch entscheiden solltest es zu verkaufen, hast du einen Wertverlust.

Ein gebrauchtes Wohnmobil kaufen

Wenn du ein gebrauchtes Wohnmobil kaufst, sparst du natürlich Geld. Leider nicht so viel wie man vielleicht denken könnte. Der Wertverlust bei einem Wohnmobil ist nicht so groß wie der bei einem normalen PKW. Die Kurve flacht schnell ab und wie bei allem bestimmt auch hier die Nachfrage das Angebot.

Oft sind gebrauchte Wohnmobile gut gepflegt und stehen im Winter überdacht. Sie haben auch mit mehreren Jahren auf dem Buckel relativ wenige Kilometer auf dem Tacho.

Da man als Leihe oft gar nicht so viel Ahnung hat, habe ich dir hier eine Liste des ADAC verlinkt. In dieser Liste findest du alle Punkte, die du bei einem gebrauchten Wohnmobil abchecken solltest.

Bedenke jedoch auch das dir keine Gewährleistung beim Privatkauf zusteht. Um die Gewährleistung zu bekommen, solltest du dir überlegen gebraucht beim Händler zu kaufen.

Kompromiss beim Wohnmobil Kauf

Ein Kompromiss zwischen neuem und gebrauchtem Wohnmobil könnte ein Ausstellungsmodell sein. Hierbei kannst du zwar nichts mehr konfigurieren, weil das Mobil bereits beim Händler vor Ort steht. Dafür sparst du dir die lange Lieferzeit und kannst den Preis vermutlich noch ein wenig drücken. Aber Achtung! Bitte prüfe trotzdem, ob irgendwo Kratzer oder sonstiges vorhanden sind, schließlich wurde das Wohnmobil sehr wahrscheinlich schon öfter besichtigt.

Eine Kaufentscheidung treffen

Du siehst es kommt ganz auf deine Bedürfnisse an, eine Master-Lösung gibt es nicht. Also nimm dir ein wenig Zeit, um dich mit deinen Wünschen auseinander zu setzen, berücksichtige dein Budget und sieh dir möglichst viele verschiedene Modelle an.

Wenn du dir immer noch nicht sicher bist, miete dir deine/n Favoriten für ein bis zwei Nächte und wohne einfach mal Probe. Das wird dir die Entscheidung noch einmal erleichtern.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert